Mein Buch „KI-Kompass für Entscheider“ zur Künstlichen Intelligenz (KI) in der industriellen Anwendung ist gedruckt. Ein Kompass will es sein für Entscheider in der Industrie, denn alle Unternehmen werden derzeit mit dem Thema KI konfrontiert, doch das Wissen darüber ist fast überall erschreckend dünn gesät.
Es ist also kein Buch, das KI in den Himmel lobt und den potenziellen Anwendern von dort herunter das Blaue verspricht. Es erdet und hilft dabei, das große Versprechen, das tatsächlich damit verbunden ist, realistisch einzuschätzen und die Chancen und Risiken für das eigene Unternehmen abzuwägen.
Es erklärt auch den Unterschied zwischen industrieller KI und was sich in den letzten ein, zwei Jahrzehnten als KI ausgebreitet hat und uns täglich über Mini-Touchscreens oder PC-Bildschirme das Leben erleichtert, wenn es uns nicht gerade entsetzlich nervt. Industrielle KI ist anders, wird anders eingesetzt, braucht anderes Training, verfolgt andere Zwecke. Und deshalb – auch das lernt der Leser im KI-Kompass – liegt auch das Gerede davon, dass uns das Silicon Valley und die chinesischen Internetgiganten längst uneinholbar abgehängt hätten, sehr weit neben der Wahrheit.
Neben dem vielen Wissenswerten, das in den üblichen KI-Werken eher nicht zu finden ist, bietet der KI-Kompass auch sehr Praxisnahes: ABB, Siemens, Dassault Systèmes, it’s OWL und das Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen haben eigene Kapitel beigesteuert, die einen guten Eindruck davon vermitteln, was bereits möglich ist, und was zu berücksichtigen ist, wenn man solchen Beispielen folgen will.
Ich habe als Autor während der Recherche, während zahlreicher Gespräche mit den Experten in der Industrie und bei den IT-Anbietern, gelernt, dass es wieder einmal ist wie so oft, wenn sich ein neuer Trend durchsetzt: Das Raunen im Markt, was alles bereits in wenigen Jahren mit KI lösbar wäre, entspricht nicht in Ansätzen dem, was tatsächlich zu erwarten ist. Und gleichzeitig ist schon seit einiger Zeit viel mehr möglich, als die Skeptiker sich auch nur vorstellen können.
Der Einsatz industrieller KI führt auch zu Verwerfungen, die sich erst allmählich abzeichnen. Cloud- und Edge-basierende KI funktioniert fast ausschließlich im Rahmen neuer Geschäftsmodelle, deren Grundlage die Plattformökonomie ist. Auch damit sollte sich befassen, wer entsprechende Lösungen nutzen oder anbieten will.