Mein Werdegang

Ich wurde im Juni 1951 in Krefeld-Uerdingen geboren. Direkt am Rhein. Am äußersten westlichen Zipfel des Ruhrgebiets. Bis zum Abitur am altsprachlichen Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium, heute Hannah Arendt Gymnasium, wuchs ich in Krefeld auf. Die letzten Jahre vor dem Abitur 1972 allerdings bereits mit einem starken Bezug nach Heidelberg. Denn nach der Ermordung von Benno Ohnesorg 1967 zog es mich in die Protestbewegung, und in Heidelberg hatte die eines ihrer Zentren.

Von 1972 bis 1974 studierte ich in Heidelberg Politik, Geschichte und Jura. Nach der Gründung des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) 1973 schloss ich mich der Kommunistischen Hochschulgruppe, seiner Studentenorganisation, an. Wegen meiner Beteiligung an einem Studentenstreik am Institut für Politische Wissenschaften wurde ich 1974 für ein Semester mit Hausverbot an der Universität Heidelberg belegt, brach mein Studium ab und arbeitete als ungelernter Arbeiter in dem Heidelberger Unternehmen Graubremse.

Uli Sendler
Bei Audi in Neckarsulm machte ich eine Umschulung zum Werkzeugmacher und wurde anschließend als NC-Programmierer im Heilbronner Werkzeugbau-Unternehmen Drauz angestellt. Von 1980 bis 1985 studierte ich an der Fachhochschule Heilbronn Feinwerktechnik. Während des Praxissemesters bei Kolbenschmidt in Neckarsulm war meine Aufgabe die Neuprogrammierung des werkseigenen CAD-Systems zur Kolbenkonstruktion, verbunden mit einer neuen Schnittstelle zum Berechnungssystem Nastran. Nach dem Abschluss meines Studiums bekam ich bei Kolbenschmidt eine Stelle, auf der ich die Anpassung und Weiterentwicklung des firmeneigenen 2D-CAD-Systems sowie des 3D-CAD/CAM-Systems EUKLID der damaligen Fides Informatik, einer Tochter der Credit Suisse in Zürich, verantwortete. So kam ich zu meinem beruflichen Lebensthema Industriesoftware, die damals noch nicht diesen Namen trug.

Von 1987 bis 1989 war ich als Redakteur für den CAD-CAM Report des Dressler Verlags in Heidelberg unter anderem für zahlreiche Testberichte über erste kommerziell verfügbare CAD-Systeme zuständig. Dann machte ich mich als freier Journalist und Buchautor selbständig. Mein erster Tätigkeitsschwerpunkt waren Berichte über die Anwendung der führenden CAD-Systeme in der Industrie im Auftrag der Anbieter.

Seit 1994 gebe ich Management-Fachbücher zur Entwicklung der IT in der Industrie heraus. Bislang mehr als 15. Seit 1995 organisiere ich einen Gesprächskreis von Geschäftsführern und Marketingdirektoren wichtiger Anbieter von Software und Service für die Industrie (zunächst CADcircle, seit 2002 sendlercircle). Dabei geht es um technologische Entwicklungen, Forschungsprojekte und Anforderungen aus der Industrie. 1996 wählte ich München als Wohnort.

Seit 2012 betreibe ich ein unabhängiges Nachrichtenportal (zuerst plmportal.org, jetzt www.industrie-digitalisierung.com), das bei der Deutschen Nationalbibliothek auch als eigenständiges Wissensportal geführt wird. Es dient der kontinuierlichen Beobachtung, Analyse und Beschreibung der Entwicklung der Digitalisierung der Industrie.

Mitte der Zehnerjahre begann ich mich auch wieder verstärkt mit politischen und gesellschaftlichen Fragen zu befassen, insbesondere in Verbindung mit der Entwicklung der Industrie, ihrer Produkte und der dort eingesetzten Technologien. Im Informatikspektrum erschien 2017 mein Aufsatz „Menschheit im Umbruch“. Dem folgte mein erstes populäres Sachbuch „Das Gespinst der Digitalisierung – Menschheit im Umbruch – Auf dem Weg zu einer neuen Weltanschauung“. Es untersucht den Zusammenhang der politischen Revolten und des Populismus in allen westlichen Gesellschaften mit der Digitalisierung und dem Niedergang der Industrie.

Mein jüngstes Buch, „KI-Kompass für Entscheidungsträger“, Carl Hanser, München 2020, versucht eine realistische Einordnung der Reife Künstlicher Intelligenz und ihrer Bedeutung für die Industrie und den Industriestandort Deutschland. Es ist auch auf Chinesisch verfügbar und damit das dritte meiner Bücher auf dem chinesischen Markt. Industrie 4.0, industrielle Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge sind die Hauptthemen, zu denen ich seit meinem ersten Buch zu „Industrie 4.0“ ab Mitte des vergangenen Jahrzehnts für Vorträge nach China eingeladen wurde. Möglicherweise wird sich diese Tätigkeit nach der Pandemie fortsetzen lassen.

Ich bin seit etlichen Jahren Wikipedia-Autor und -Mitglied, da ich diese Initiative für ausgesprochen nützlich halte. Seit 2021 gibt es nun auch einen Wikipedia-Eintrag über mich.