Am 23. und 25. Dezember bin ich erneut auf Einladung von Xinhuanet zu Vorträgen in China, diesmal in Beijing und Jinan. Das Interesse ist groß. Wie kann China möglichst schnell den enormen technologischen Vorsprung aufholen, den die deutsche Industrie vorweist?
Zahlen der Buchverkäufe von „Industrie 4.0“ in Deutschland und China bis zum Jahresende 2015. Das winzige blaue Bälkchen 2013 in Deutschland ist kaum zu erkennen.
Mein neues Buch „Industrie 4.0 grenzenlos“ wird sich auch damit befassen. Es ist bereits in Arbeit und wird im Frühjahr erscheinen. Derweil gehen die Verkaufszahlen des ersten, das 2014 ins Chinesische übersetzt wurde, um den Jahreswechsel auf die 200.000 zu. Letzte Zahl: 196.000.
Das Ziel der chinesischen Regierung, China bis 2049 zur Industrienation Nr. 1 in der Welt zu machen, ist hoch gesteckt. Es kann uns Angst machen, denn dort werden nicht große Sprüche geklopft, sondern anspruchsvolle Ziele ernsthaft angepackt. Aber in dieser Entwicklung stecken auch Chancen für uns.
Wir haben viel Know-how, das für die chinesische Industrie wichtig ist. China hat ein schier unendliches Reservoir an wissbegierigen, energiegeladenen und lebenshungrigen Menschen. Was wäre, wenn Deutschland und China darüber nachdenken, diesen Menschen die Tür zu Deutschland zu öffnen? Und wenn in China jetzt neue Unternehmen unter dem Vorzeichen von Industrie 4.0 aufgebaut werden, wäre das nicht eine Möglichkeit, das durchgängig digitale Unternehmen mit einer IT-Verkettung der gesamten Wertschöpfung sozusagen am grünen Tisch zu pilotieren?
Ich sehe hier die Chance einer Entwickung, die beiden Seiten großen Gewinn bringen kann. Aber dazu müssen beide Seiten Industrie 4.0 und das Internet der Dinge mit großem Ernst und hohem Tempo verfolgen. Und nicht nur auf die Flexibilität und Effizienz der Produktion schauen.